Zwischenzeiten

Zwischenzeiten aushalten. Ich denke manchmal, dass wir gerade eine Zwischenzeit erleben. Eine Zeit, die Übergang ist und schon bald in ein „Erinnerst du dich noch…“ übergeht und Vergangenheit ist. Wir leben gerade in der Zwischenzeit von Ostern und Pfingsten. Die Jüngerinnen und Jünger Jesu haben ihn gesehen: auferstanden. Aber wohin nun, mit sich und allem was Jesus ihnen geschenkt hat? Was wird werden, wenn Jesus vollends zu seinem Schöpfer zurück geht?

Zwischenzeit. Nicht entspannt, auch angespannt. Besorgt. Fragend. Wir wissen – Gottes Geistkraft wird kommen und bei uns bleiben. Zumindest für die Zwischenzeit.

Zu Beginn der Pandemie wollten manche gar nicht planen. Nichts andenken für die kommenden Wochen. Diese Zeit der Pandemie ist doch bald vorbei und dann legen wir wieder los wie vorher.

Zwischenzeit.

In der Zwischenzeit ist diese Zwischenzeit nun schon älter als ein Jahr. Wie lange wird sie andauern? Wieviel Zeit unseres Lebens wird Zwischenzeit sein?  Was wird diese Zwischenzeit mit uns machen? Wie wird sie die Kinder prägen?

Es gab schon andere Zwischenzeiten in meinem Leben – die Zeit zwischen Teeniesein und auf die Volljährigkeit warten. Die Zwischenzeit zwischen Schulabschluss und Berufsbeginn. Die Zeit zwischen jung sein und plötzlich „so richtig erwachsen“ und viele Zeiten mehr.

Die Israeliten erlebten viele Zwischenzeiten. Die Zeit zwischen Beginn der Sklaverei und endlich Rettung. Die Zeit zwischen gerettet und neue Heimat finden. Das waren immerhin vierzig Jahre Wüste. Was wenn vierzig Jahre Zwischenzeit auf uns zukommt? Dann bin ich – so Gott will – eine alte Frau.

In der Zwischenzeit in der Wüste erfuhr das Gottesvolk, dass Gott mit ihnen war. Sie begleitet. Als Wolkensäule und Feuersäule.

In der Zwischenzeit Gott erleben. In der Zwischenzeit innehalten, fest halten: Zwischenzeit ist Leben.

„Ich gehe noch Brot einkaufen, ihr könnt in der Zwischenzeit den Tisch decken“ sage ich zu den Kindern und komme nach Haus an einen gedeckten Tisch, lege das Brot dazu. Dann beginnen wir zu Essen. Ja in der Zwischenzeit wird uns der Tisch manchmal reich gedeckt. Auch ein schönes Bild.

Unser Leben ist Zwischenzeit. Eine Zwischenzeit zwischen geboren werden und sterben. Und in dieser Zwischenzeit ein ganzes irdisches Leben. 40 Jahre. 80 Jahre. Mehr. Weniger. Ob kurz oder lang – immer ein ganzes irdisches Leben. Gott sieht über unsere Zwischenzeiten nicht hinweg. Gott zeigt sich in der Wolkensäule und in der Feuersäule, im Säuseln, im brennenden Dornbusch, in Jesus, in der Auferstehung, an Pfingsten.

Gott sei Dank für Zwischenzeiten.

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